Abschlussprüfung FOS – Klasse 12 FOe – Sommer 2003

Aus der FTD vom 17. Juni 2003 (gekürzt)
Emirates-Auftrag sichert Zukunft des A380
Von Gerhard Hegmann, Le Bourget

Emirates, die staatliche Fluggesellschaft von Dubai, schafft die Voraussetzungen für ein weiter rasantes Wachstum bei Airbus. Die Fluglinie ordert 71 große Langstreckenflugzeuge von Airbus und Boeing im Gesamtwert von 19 Mrd. $. Emirates wird 45 neue Airbus-Flugzeuge und 26 Boeing-Maschinen kaufen oder mieten. Ein Großteil entfällt auf weitere 23 Riesen-Airbus-Maschinen A380 mit einem Listenpreis von rund 6 Mrd. $. Emirates wird damit eine Flotte von 45 der Riesen-Airbus-Maschinen mit zwei Passagierdecks betreiben.

Der Megaauftrag mitten in der größten Branchenkrise der Zivilluftfahrt verbessert vor allem die Zu-kunftsaussichten für das weltgrößte Flugzeug A380, auch wenn sich die Auslieferungen erst auf den Zeitraum 2006 bis 2012 erstrecken. Die Fluggesellschaft aus dem Mittleren Osten gehörte bereits zu den Erstkunden des Typs A380 und repräsentiert jetzt praktisch ein Drittel des gesamten A380-Auftragsbestandes. Emirates wird insgesamt vier Versionen des A380 in Betrieb nehmen: eine Drei-Klassen-Version mit 533 Sitzen, eine Zwei-Klassen-Version für 653 Passagiere und eine 500 Sitze-Version für Nonstopflüge von Dubai nach Australien.

Airbus-Chef Noël Forgeard sprach von einer visionären Entscheidung. Er sieht keine Gefahr für das A380-Programm mit 10,7 Mrd. $ Entwicklungskosten, obwohl nun ein Drittel der Aufträge nur von ei-nem Kunden kommt. Emirates sei eine der weltweit am besten ausgelasteten Fluglinien. Der Emirates Auftrag umfasst auch zwei Flugzeuge vom Typ A340-500 und weitere 18 Langstreckenmaschinen des Typs A340-600. Airbus-Chef Noël Forgeard ließ die Frage nach den Vertragskonditionen unbeantwor-tet. Er sprach lediglich von einem "fundamental wichtigen Auftrag" für den europäischen Flugzeug-bauer. "Jetzt liegt die Gewinnschwelle für die A380 nicht mehr bei 250 Flugzeugen, sondern bei 249", scherzte Forgeard. Nach dem Listenpreis kostet ein Riesen-Airbus 260 Mio. $.

Anhaltspunkte für die derzeit gewährten Rabatte gaben zuletzt die Billigfluglinien wie die britische Easyjet. Bei einem Auftrag für 120 Flugzeuge mit 5,6 Mrd. $ Listenpreis räumte Airbus im Herbst 2002 nach Angaben der Fluggesellschaft rund 30 Prozent Rabatt ein.