Abschlussprüfung FOS am 18. Juni 2007

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Wirtschaftswachstum treibt Leitzinsen nach oben

VON BERND SALZMANN

Europa muss mit höheren Zinsen rechnen als erwartet. Beobachter der Europäischen Zentralbank (EZB) gehen davon aus, dass die von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet verkündete Leitzinserhöhung auf vier Prozent wegen des überraschend hohen Wirtschaftswachstums "nicht die letzte" (SEB Bank) sein wird.

Die Privatbank HSBC Trinkaus & Burkhardt erwartet eine weitere Erhöhung auf "mindestens 4,25 Prozent". Der Bundesverband Öffentlicher Banken kalkuliert bereits damit, dass die Notenbank den Leitzins im vierten Quartal 2007 auf 4,5 Prozent anheben könnte. ABN Amro und UBS spekulieren sogar, Ende 2008 könnte mit 4,75 Prozent wieder der höchste Zins der EZB-Geschichte gelten. Unwahrscheinlich ist all das nicht. Das zeigen die Kurse von Zinstermingeschäften am Finanzmarkt.

In der EZB, aber auch beim Internationalen Währungsfonds und bei vielen Ökonomen geht die Angst vor der Inflation um. Die Wirtschaft wächst stärker, als es Trichet & Co. lieb ist. Das könnte beispielsweise höhere Löhne, steigende Rohstoffpreise und wachsende Energiekosten zur Folge haben. Mit Preisstabilität vereinbar sei daher langfristig nur eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um zwei bis zweieinviertel Prozent, heißt es in der EZB. Doch da liegt die Wirtschaft in Euroland bereits im vierten Quartal in Folge drüber. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Angeblich will die EZB ihre Wachstumsprognose sogar erhöhen. Derzeit geht sie von 2,5 Prozent im Jahresmittel 2007 aus.

Axel Weber, Bundesbank-Chef und EZB-Rat, gab kürzlich zu verstehen, unter Umständen müsse die Notenbank die Wirtschaft mit den Mitteln der Geldpolitik aktiv bremsen. "Wenn das nötig sein sollte, um die Inflation unter Kontrolle zu halten, müssen wir auch in einen Bereich gehen, der als restriktiv bezeichnet werden kann."

Einige namhafte Ökonomen halten die Sorgen der Notenbanker für übertrieben. "Ich meine, dass man Inflationsgefahren nicht an die Wand malen muss", sagt der Wirtschaftsweise Peter Bofinger der FR. Der Hochschullehrer sieht bei einer Teuerungsrate von 1,9 Prozent im April "keinen richtigen Handlungszwang für die EZB". Nach der Zinserhöhung auf vier Prozent sollte die EZB daher zunächst "abwarten, wie sich das auswirkt" - insbesondere in jenen Ländern, in denen gerade ein stark kreditfinanzierter Immobilienboom zu Ende gehe.

Gustav Horn, Chef des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, …

Copyright © FR-online.de 2007 -  Erscheinungsdatum 06.06.2007

  1. Fassen Sie den Text in Ihren eigenen Worten zusammen.
  2. Erläutern Sie Aufgaben und Aufbau des ESZB. Gehen Sie dabei auf die Funktionen von Jean-Claude Trichet und Axel Weber ein.
  3. Warum erwarten Banker einen weiteren Anstieg der Leitzinsen?
  4. Was sind überhaupt Leitzinsen und wen oder was leiten sie?
  5. Das Ende des Textes fehlt. Welche Position wird Gustav Horn einnehmen und wie wird er das begründen?

 

Zum Rechnungswesen:

 

Die Materialgemeinkosten eines Betriebes betragen 1.200.000,-- €, die Fertigungsgemeinkosten 4.200.000,-- €, die Fertigungslöhne 8 Mio. €, das Fertigungsmaterial 14 Mio. €, die Verwaltungsgemeinkosten 4,8 Mio. €, die Selbstkosten 34 Mio. €. Berechnen Sie die vier Zuschlagssätze.