Das Bewusstseinselement
eine Meditation von "Meditation am Obermarkt", Gelnhausen,
aus dem Projekt ErDa - erdverbundene Dankbarkeit


© by Horst Gunkel, Gelnhausen, Verlinkung erwünscht  letztmals geändert am 27. Mai 2015
Sei dir deiner Sitzhaltung gewahr – die Füße berühren den Boden, sind verbunden mit dem Boden – du sitzt fest und sicher mit deinem Gesäß auf, gut geerdet – der Rücken gerade aufgerichtet – der Kopf ruht majestätisch auf dem Hals – alle Muskeln entspannt – die Arme fallen dir locker aus den Schultern, die Hände liegen auf.

Sei dir im Hintergrund immer deiner Sitzhaltung Gewahr, während dieser ganzen Meditation – jetzt richte deine Achtsamkeit auf deinen Atem – einatmen und ausatmen – nehmen und abgeben – Luft aufnehmen und wieder loslassen – sei dir während dieser ganzen Meditation immer deines Atems bewusst – beim Einatmen dem Atem zulächeln, beim Ausatmen die Luft wieder gehen lassen.

Das Luftelement in dir ist vergänglich – mit dem Einatmen nimmst du es auf, mit dem Ausatmen gibst du es ab – alle Elemente verweilen in dir nur eine kurze Zeit – das Luftelement verweilt in dir meist nur für Sekunden – das Wasserelement verweilt in dir meist nur für Stunden – das Erdelement verweilt in dir ebenso kurz – das Hitzeelement gibst du in jedem Moment mir deiner Körperstrahlung ab – und das Raumelement ändert sich mit jeder deiner Bewegungen.

Das Bewusstseinselement, das ist alles das, wessen du dir im Moment bewusst bist –  dazu gehört Sehbewusstsein, was du gerade siehst, es ändert sich ständig – das Hörbewusstsein, alles, was du gerade hörst – das Riechbewusstsein – das Schmeckbewusstsein – das Tastbewusstsein – und dann ist da noch das Denkbewusstsein – wie lange bist du in der Meditation wirklich völlig konzentriert beim Meditationsobjekt, ohne jeden anderen Gedanken? – das Bewusstseinselement ist äußerst flüchtig – deine Gefühle, schwankend – deine Gemütszustände, unbeständig – dein Wollen, sprunghaft.

Erinnere dich der Zeit, da du fünf Jahre alt warst – wie war damals dein Weltbild – wie war dein Wünschen, deine Interessen? – und wie war das als du 15 warst? – und mit 25? – wie war es vor 10 Jahren? – wie vor 10 Monaten?

Einatmen und ausatmen – nehmen und wieder loslassen – Bewusstseinselemente kommen und gehen – alles ändert sich – nichts bleibt genau so erhalten – alles ist ein Prozess – in 100 Jahren wirst du dich an dieses Leben nicht mehr erinnern – wieso du? – da ist keine Kontinuitätsempfindung zwischen dem Prozess, der du jetzt bist und dem in 100 Jahren – und dem vor 100 Jahren – nur Prozess – kein Wesen – keine Person – das bist du nicht – das gehört dir nicht – das ist nicht dein Selbst – und was ist dann die Wahrheit? – die Wahrheit ist: dir gehört nichts – nicht mal die Erkenntnis "ich bin" – kaum hast du den Satz gesagt, bist du schon ein anderer – keine Wesen – nur Prozesse – herrlich!

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