Horst, der Mensch: Der verschlungene Pfad in Richtung eines Lebens zum wohl aller Wesen – Geschichte eines europäischen Buddhisten - Stand 8.1.2020

Szene 56 – Ratnasambhava – 2001



Es war am Ende des Jahres 2001 und es war in Padmaloka. Padmaloka ist eine Einrichtung der Buddhistischen Gemeinschaft Triratna, in der sich Männer auf die Ordination im Triratna-Orden vorbereiten. Ich war zum ersten Mal in Padmaloka, denn ich hatte nur wenige Monate zuvor um Ordination gebeten. Padmaloka liegt in England, genauer gesagt in Norfolk in einem Örtchen namens Surlingham. Ich war für zwei Wochen dort, über Weihnachten und Neujahr. Es wurde viel meditiert, es wurden devotionale Handlungen ausgeführt und es gab Arbeitsgruppen zum Thema spirituelle Freundschaft. Devotionale Handlungen sind zum Beispiel Lobpreisungen, Pujas (so etwas ähnliches wie ein Gottesdienst, nur eben ohne Gott) und Prostrationen (Niederwerfungen vor dem, was größer ist als wir).

Mich begeisterte am Buddhismus, dass man selbst aktiv werden muss. Es gibt da nicht einen allmächtigen Gott, von dessen Gnade oder Ungnade wir abhängen, sondern der Buddha hat einen Übungsweg aufgezeigt, wie wir uns selbst perfektionieren können. Laut buddhistischer Überzeugung stimmt der Spruch „Nobody is perfect“ nicht. Natürlich ist so gut wie niemand vollkommen, aber es gibt einen Weg, zur Vollkommenheit zu gelangen, und man kann dort wirklich ankommen: „Only a Buddha is perfect“, müsste der Satz richtig heißen. Und um an dieser Perfektion, an Vollkommenheit, an Erleuchtung zu arbeiten, ist ein langer, mühevoller, aber gangbar Weg zu bescheiten.

Allerdings wurde vom Gründer der Buddhistischen Gemeinschaft Triratna, Sangharakshita, auch gelehrt - und damit findet er sich im buddhistischen Mainstream wieder - dass es neben der unabdingbaren „self-power“, dem eigenen Streben, auch noch so etwas wie eine „other power“ gäbe, also eine Kraft von außen. Das schmeckte mir damals nicht so ganz. Es klang für mich nach der Wiedereinführung einer Art Gott durch die Hintertür, es erinnerte mich an die Nothelfer, zu denen Katholiken beteten, und das war mir höchst suspekt.

Diese „other power“, so hieß es, würde sich durch so etwas wie das Mandala der fünf Buddhas, mitunter auch Mandala der fünf Jinas (Sieger), verkörpern. Und in diesem Mandala, in diesem heiligen Bild, waren in der Tat fünf Personen dargestellt, die wie der Buddha in Meditationshaltung saßen, allerdings einer mit gelber Haut, einer mit roter, einer mit weißer, einer mit blauer und einer mit grüner. Und das fand ich in der Tat äußerst abstrus. Und es gab auch Leute in Padmaloka, die sich immer vor diesem Mandala der fünf Jinas verbeugten und ihm Räucherstäbchen, Blumen oder Kerzen opferten. „Was ein Schwachsinn“, dachte ich, „die verehren fünf bunt angestrichene Buddhafiguren“.

So gab es für mich einen rationalen Aspekt innerhalb des Buddhismus, nämlich dem Pfad der Übung. „Per aspera ad astra“, so hatte ich in der Lateinschule gelernt, „durch Fleiß zu den Sternen“, und genau das schien mir der buddhistische Übungspfad zu sein, ein Pfad der nicht geringe Anstrengung verlangt, der aber durchaus zum scheinbar Unmöglichen, zur Vollkommenheit führt: per aspera ad astra. Und dann gab es da den irrationalen Aspekt im Buddhismus, nämlich dort wo sich Leute vor bunt angestrichenen Buddhafiguren niederwarfen und völlig ahistorische Figuren verehrten, die die Namen Ratnasambhava (der gelbe Buddha), Amitabha (rot), Vairocana (weiß), Aksobhya (blau) und Amoghasiddhi (grün) trugen.

Dann kam der 24.12.2001, ein Tag mit dem ich natürlich üblicher Weise das Weihnachtsfest meiner Kindheit assoziierte. Und an diesem Tag wurde für den Abend eine Puja für das Mandala der fünf Jinas angekündigt. „Na super“, dachte ich, „statt des Jesuskindes in der Krippe diesmal fünf bunt angestrichene Buddhas im Himmel.“ Aber brav, wie ich war, nahm ich an der Puja teil, nicht aus einem inneren Bedürfnis heraus, sondern mehr weil „man da hinging“, Gruppendruck also, den es natürlich bei der Buddhistischen Gemeinschaft Triratna überhaupt nicht gibt... Ein klein wenig Neugier war vielleicht auch dabei, aber das war nicht wirklich das Entscheidende.

Die Puja dauerte gefühlte fünf Stunden. Aber (mit Meditation) waren es bestimmt wirkliche drei Stunden. Mir taten die Beine von Sitzen mit verschränkten Beinen weh und der Rücken auch. Dazu endlose Lobpreisungen von bunt angestrichenen Buddhas und der Gestank von Räucherstäbchen. (Ich glaube, der wichtigste emotionale Grund, mich aus dem Katholizismus zu verabschieden, war das Wedeln mit Weihrauch. Damals wusste ich noch nicht, dass dies meinen Blutdruck hochtreibt und von daher meine Kopfschmerzen kamen.)

Auf jeden Fall fasste ich den Entschluss: nie wieder! Nie wieder wollte ich ohne wirklich zwingenden Grund an der Tortur zur Verehrung buntangestrichener Figuren teilnehmen. Und als bekannt gegeben wurde, dass eine Woche später, also am Sylvesterabend, wieder eine Puja zur Verehrung des Mandalas der fünf Jinas angesetzt wurde, wusste ich: ohne mich.

Doch dann wurde am Sylvestertag etwas bekannt gegeben, das mich in meinem Entschluss wanken ließ: direkt von der Puja im Schreinraum aus gäbe es eine Prozession in den dunklen Park, wo wir uns um ein „Bonfire“ versammeln würden. Wir sollten dort Zettel mit negativen Gewohnheiten, die wir nicht mit ins nächste Jahr nehmen, sondern ablegen wollten, verbrennen. Außerdem gäbe es dort die Theatergruppe von „Buddhafields“ die buddhistische Szenen nachspielen würde, draußen im hohen Schnee, nackt und bunt angemalt. Und anschließend gingen wir von dort gemeinsam in den Versammlungsraum, zu einer Neujahrsfeier, in der es Punsch und Kuchen gäbe.

Wie man sich vorstellen kann, begann nun bei mir ein Abwägungsprozess. Mir schien einiges an den Ankündigungen durchaus attraktiv, andererseits gab es dort diese unangenehme Puja. Es war eine Frage der Abwägung. Ich hatte zu wählen: entweder den ganzen Veranstaltungsblock oder gar nichts: Sylvester in Einsamkeit auf dem Zimmer bzw. in der Dunkelheit spazieren gehen. Ich entschied mich dafür teilzunehmen – wobei ich mich hinsichtlich der Puja nur für körperliche Anwesenheit entschied. Womit sich mein Geist beschäftigt, würde ja keiner sehen...

Also begab ich mich zur Puja für die fünf Jinas. Zunächst begannen wir mit einer Meditation, an der ich noch normal teilnahm; sobald jedoch diese Meditation vorbei war und der Pujaleiter sich anschickte, mit der Verehrung der fünf Jinas, als erstem wollte er sich dem gelben Ratnasambhava zuwenden, zu beginnen, schaltete ich ab. Ich weiß nicht mehr, ob ich meinen Geist gezielt auf etwas zu lenken versuchte oder ob ich mich einfach Tagträumereien hingab. Auf jeden Fall schaltete ich ab.

Vorne verehrte Padmavajra, der die Puja leitete, Ratnasambhava, der auf einem von Pferden getragenen Lotusthron residiere, und hinten in der letzten Reihe saß ich, mit meinen Gedanken ganz woanders.

Und dann war da plötzlich dieser merkwürdige Geruch in meiner Nase, ein Geruch, den ich von irgendwoher kannte, den ich aber lange nicht mehr gerochen hatte. Im Hintergrund murmelte Padmavajra etwas von Ratnasambhava, der den Süden regiere, mit Großzügigkeit und Stärke, Energie und Tatkraft, gelb wie die Sonne - aber in meiner Nase war dieser merkwürdige Geruch, der mich so neugierig machte. Vor über 30 Jahren im Gymnasium roch es manchmal so, aber ich wusste nicht mehr, bei welchen Gelegenheiten. Aber der Geruch war auch irgendwann später noch einmal da, es handelte sich um etwas ganz Bestimmtes, und es musste vor ungefähr zehn Jahren gewesen sein, vielleicht etwas länger.

Und dann fiel es mir wieder ein: natürlich, es war vor genau 15 Jahren, in den Tagen um Sylvester 1986, und der Geruch kam von Plaka-Farben! Es war im Tschernobyl-Jahr, ich war zu dieser Zeit bei der Umweltorganisation Robin Wood und war gerade dabei, die neue EnergieWende-Bewegung bei uns in der Region aufzubauen. Wir wollten nicht mehr nur sagen, wogegen wir sind (gegen Atomkraft), sondern gerade an einem Standort wie Hanau, wo ich wohnte, dem Zentrum der deutschen Nuklearindustrie mit 4000 Arbeitsplätzen in der Atomtechnik, war es uns wichtig aufzuzeigen, wie statt dessen die Energieversorgung gesichert werden solle und wie mindestens ebenso viele Arbeitsplätze geschaffen werden sollten, wie sie in der Nuklearindustrie zwangsläufig verloren gingen. Es war nötig, positive Ziele aufzuzeigen. Daher wollte wir als Robin Wood Hanau einmal nicht das besetzen, denen auf die Schornsteine steigen, wogegen wir waren, also einmal mehr die Nuklearbetriebe blockieren, sondern wir wollten ein positives Beispiel zukunfts- gerichteter Technik besteigen und mit einem großen Transparent zu loben.

Das Objekt, das ich dazu ausgesucht hatte, war ein 8-MW-Blockheizkraftwerk derew Stadt Hanau. Auf dem 40 qm großen Transparent, das ich malte, wurde zum ersten Mal neben Parolen unser neues Logo gezeigt, ein AKW, daneben die lachende Sonne, wie sie auf den Atomkraft – nein danke!-Aufklebern ist, und ein Pfeil der Umkehr (ein sog. U-turn) vom AKW zur Sonnenenergie. Das war es, unser neues EnergieWende-Logo. Und ich stand in meiner Wohnung und bemalte das Transparent mit Plaka-Farben. Ein Schmunzeln glitt über mein Gesicht, als ich mich dieser Szene erinnerte. (Im Hintergrund pries Padmavajra noch immer den gelben Ratnasambhava.)

Ich hatte inzwischen den Geruch in meiner Nase identifiziert, den Plaka-Farben-Geruch, und stellte achtsam fest, dass es nicht nur ein Geruch ist, sondern, dass ich dies jetzt auch schmecken konnte. Irgendwie hängen ja Geruchs- und Geschmacksinn zusammen. Und da war er in meinem Mund, der Geschmack der EnergieWende, etwas, wo ich mich selbst eingebracht, wo ich mitgestaltet hatte, mit Eifer den Pfad gegangen war, den Pfad zur Vollkommenheit in der Energieversorgung, mit self power, durch eigene Anstrengung. Und während sich der Plaka-Geruch allmählich von der Nase in den Mund verlagert hatte, wurde meine Nase frei für einen anderen Geruch, es roch irgendwie nach Zirkus. Merkwürdig. Genauer gesagt, es roch nach der Pferdenummer im Zirkus, wenn ungestüme Pferde in der Manege auftreten und alles diesen Geruch von Pferden, die in Sägespänen herumtraben, hat.

Pferde??? Da kam mir ein äußerst merkwürdiger Gedanke: was habe ich denn mit Pferden zu tun? Aber war es nicht Padmavajra, der gerade gesagt hatte, der gelbe Ratnasambhava säße auf einem von Pferden getragen Thron? Ich riss die Augen auf und glaubte, diesen nicht mehr trauen zu können: mitten in unserem Meditationsraum thronte über-ebensgroß, vielleicht drei Meter hoch, Ratnasambhava. Er war wirklich da! Und er saß auf einem Lotusthron, der von vier braun-gelben Pferden getragen wurde. Sie blähten die Nüstern und bewegten ungestüm ihre Hälse, aber doch so diszipliniert, das der Lotusthron ruhig auf ihren Rücken stand. Ich sah die Muskeln der Pferde, ihre muskulöse Brust und die kräftigen Ansätze der Beine, doch ihre Beine waren nicht ganz vorhanden, sondern nur der obere Teil, aber nicht wie abgehackt, vielmehr verloren sie sich nach unten in einer Art Nebel, wie in weichgezeichneten Fotografien. Obwohl ein Hauch von Transparenz in diesem Bild lag und es auch leicht beweglich schien, wie eine Fahne im Wind, war dieses Bild absolut real.

rEin Hologramm! war mein erster Gedanke, die projizieren hier ein Hologramm-Bild in den Raum. Doch dieser Gedanke kam mir nur für den Bruchteil einer Sekunde, denn da war etwas, was diesen Gedanken absolut unsinnig erscheinen ließ. Dieser reale Ratnasambhava, der fast genau so aussah wie in den Abbildungen, die ich gesehen hatte, wich doch in einem entscheidenden Punkt von den abgebildeten Vorlagen ab, nämlich im Design der Robe, die er trug. Zwar war diese Robe gelblich, wie es sich für eine Robe gehörte, doch sie war gemustert, gemustert mit einem sich immer wieder- holenden Motiv: dem EnergieWende-Logo, das ich vor 15 Jahren entwickelt und damals erstmals mit Plaka- Farbe auf ein Transparent gemalt hatte. Das konnte kein Hologramm sein, es musste eine Projektion meines Geistes sein. Aber wie kam mein Geist darauf, so etwas zu projizieren? Offensichtlich stand – und steht – Ratnasambhava für Kräfte, die ich damals in der EnergieWende-Bewegung verspürt habe, vielleicht sogar Kräfte, die diese Bewegung beeinflusst haben: Kraft, Stärke, Sonne, Großzügigkeit, Süden, all dies sind Assoziationen, die zur Sonnenenergie passen.

Erstaunlicherweise verblasste das Bild auch jetzt nicht, obwohl ich doch wusste, dass es sich um eine Projektion handeln musste. Schließlich erhob ich mich, ging durch die Reihen nach vorne, um, wie die anderen auch, Räucherstäbchen zu opfern, ganz gegen meine Gewohnheit. Und auch als ich direkt vor der Projektion stand, verschwand sie nicht, sondern blieb da. Ich umrundete ehrfürchtig die merkwürdige Figur. Das Emblem, das sie trug, war unser EnergieWende-Emblem, wie ich es damals entwickelt hatte, aber nicht genau in der Variante, wie auf dem Transparent, sondern so wie auf unseren Aufklebern (ich habe noch heute einen davon auf meinem Auto); als ich Ratnasambhava während meiner Umrundung ganz nahe war, konnte ich sogar das Kleingedruckte auf dem Aufkleber lesen – ich musste schmunzeln: es war meine völlig veraltete Telefonnummer aus den 80er-Jahren.

Nachdem ich mich von allen Seiten vor Ratnasambhava verneigt hatte – es war tatsächlich ein dreidimensionales Bild, ich konnte ihn bei der Umrundung von allen Seiten, auch von hinten, betrachten, ging ich zurück zu meinem Platz, setzte mich wieder in Meditationshaltung, warf einen letzten Blick auf diese unwahrscheinliche Figur und schloss dann die Augen, um mich am Rest der Puja zu beteiligen. Als nächstes wurde der rote Amitabha gepriesen, aber es stellte sich bei mir kein Geschmack ein, auch kein Geruch, und als ich die Augen öffnete, war da auch kein Amitabha zu sehen. (Es dauerte übrigens mehr als drei volle Jahre, bis ich ihm erstmals begegnete.) Und auch die anderen Jinas manifestierten sich damals vor mir nicht.

Am nächsten Tag hatten wir in unserer Arbeitsgruppe zum Thema spirituelle Freundschaft ein sog. „reporting in“, d. h. wir erzählten einander, was uns seit unserem letzten Treffen besonders bewegt hatte, und natürlich erzählte ich sofort von meiner wunderbaren Begegnung mit Ratnasambhava. Ein anderes Arbeits- gruppenmitglied sah mich verwundert an, dann berichtete er, auch er habe Padmasambhava gesehen, allerdings nicht mit EnergieWende-Robe, dafür hatte er ein anderes Akzessoir, eines, das mit seiner Vergangenheit zu tun hatte. Dann berichtete auch noch ein Dritter, wie er Ratnasambhava gesehen habe. Fast alle anderen in der Gruppe sagten, sie hätten auch die Anwesenheit von etwas Ungewöhnlichem während der Ratnasambhava-Episode der Puja bemerkt, ihn aber nicht gesehen.

Daraufhin habe ich mit Leuten aus anderen Arbeitsgruppen gesprochen, dort hatte keiner Ratnasambhava bemerkt, obwohl sie alle in der gleichen Puja waren.

Es scheint so zu sein, dass in unserer Arbeitsgruppe irgendetwas vorgefallen war, das unsere Gruppe in besonderer Weise für etwas geöffnet hat, das die anderen nicht empfinden konnten. Die Kenntnisnahme dieser Erscheinung hatte also etwas mit uns als Einzelnem, mit der Gruppe und mit der Puja zu tun – Entstehen in Abhängigkeit von Bedingungen. All das scheint mir jedoch darauf hin zu deuten, dass wir hier bessere Bedingungen hatten, uns für etwas zu öffnen, das tatsächlich existiert, woran ich aber vor diesem Erlebnis nicht glauben konnte: other power. Und ich bin überzeugt davon, dass es auch die anderen durch Jinas symbolisierten Aspekte von other power gibt, auch wenn ich bis heute einem davon noch nicht bewusst begegnet bin.

Ich halte es aber für gut, in mir die Voraussetzungen zu schaffen, dass ich für die other power empfänglicher werde. Nicht, dass ich nicht mehr auf meine self power vertrauen würde. Ohne die geht es nicht.

Aber noch besser geht es - with a little help from my friends:

Ratnasambhava

Amitabha – Vairocana – Aksobhya – Amoghasiddhi


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